Musst du für deine Ausbildung umziehen? Oder möchtest du nicht mehr bei deinen Eltern wohnen und endlich deine erste eigene Wohnung beziehen? Wir geben dir Tipps für die Wohnungssuche!
Mit Fragen Klarheit schaffen
Bevor du dich auf die große Wohnungssuche begibst, mach dir erst einmal Gedanken, was für eine Wohnung du dir wünschst:
- Wie viele Zimmer soll sie haben und wie soll die Raumaufteilung sein?
- Wie viel darf sie kosten und wie weit darf die Wohnung von deinem Arbeitsort entfernt sein?
Wenn du diese Fragen geklärt hast, mach eine Rangfolge, welche Kriterien dir bei einer Wohnung am wichtigsten sind und schließe sie bei deiner Suche mit ein. Zwar ist ein Balkon schön, aber brauchst du ihn wirklich oder ist dir eine räumlich gut aufgeteilte Wohnung wichtiger?
Gerade bei der Frage nach der Höhe der Miete, muss man noch mehr Recherche betreiben. Wie teuer sind Wohnungen in deiner Ausbildungsstadt? Hierbei hilft es, nach den durchschnittlichen Quadratmeterkosten im Internet zu suchen, aber auch unterschiedliche Wohnungsangebote zu vergleichen. Rechne dir zusätzlich genau aus, wie viel Geld du insgesamt hast und wie viel du davon für die Miete aufbringen könntest. Vergiss dabei nicht, dass du auch andere Ausgaben wie zum Beispiel die Lebensmittelkosten ab jetzt selbst zahlen musst. In der Regel sollte man nicht mehr als 1/3 seines Nettoeinkommens für das Wohnen ausgeben. Wer insgesamt wenig Geld zur Verfügung hat, sollte sich nach den günstigeren Stadtteilen erkundigen.
Wohnungsportale oder Mundpropaganda?
Vor allem in Ballungsgebieten ist es gar nicht so leicht, eine Wohnung zu finden. Prinzipiell gilt aber: Suche auf Wohnungsportalen im Internet, aber auch in der Zeitung nach einem passenden Objekt. Wenn du schon Freunde in deinem zukünftigen Wohnort hast, frag diese um Hilfe. Vielleicht kennen Sie eine passende Wohnung oder halten Augen und Ohren für dich offen.
PS: Sinnvoll ist es, seine Wohnungssuche schon 3-4 Monate vorher zu beginnen, da der vorherige Mieter oft noch eine Kündigungsfrist von 3 Monaten hat. Wenn du in eine Großstadt wie Köln oder München ziehen willst, solltest du eventuell sogar noch früher mit der Wohnungssuche beginnen - denn schöne Wohnungen zu bezahlbaren Preisen sind hier rar!
Die Wohnungsbesichtigung
Wenn du eine potentielle Traumwohnung gefunden hast und einen Besichtigungstermin mit dem Vermieter ausgemacht hast, dann such am besten gleich die wichtigsten Dokumente zusammen. Auf jeden Fall solltest du eine Kopie deines Personalausweises mitnehmen. Auch mit einer Kopie deines Gehaltsnachweises kannst du punkten. Am besten ist es, wenn deine Eltern für dich bürgen. Eine Bürgschaft heißt, dass deine Eltern im Falle der Fälle für deine Wohnungsmiete aufkommen und für dich haften.
Sieh die Wohnungsbesichtigung wie ein Vorstellungsgespräch an. Präsentiere dich dem Vermieter gut und zeige dich von deiner besten Seite. Genauso solltest du aber auch die Wohnung kritisch begutachten und deine Fragen stellen. Hilfreich ist es, wenn du deine Eltern mit zum Besichtigungstermin nimmst. Die wissen meistens genau, welche Fragen wichtig sind und auf was es bei deiner ersten Wohnung ankommen sollte.
Besonderheit WG-Besichtigung: Bei einer WG-Besichtigung solltest du lieber ohne deine Eltern kommen! Bereite dich gut vor und überlege dir, was dir wichtig ist und welche Fragen du hast. Gerade in Großstädten kommen auf ein WG-Zimmer oft viele Bewerber, manche WGs veranstalten deshalb ein regelrechtes „Casting“. Bereite dich also vor auf Fragen zu deinen Ess- und Putzgewohnheiten oder deinen Freizeitaktivitäten vor.
Zusage erhalten?
Wenn du die Zusage für eine Wohnung erhalten hast, dann geht es ans Verträge lesen und unterschreiben. Sollte dir bei der Wohnungsbesichtigung direkt ein Vertrag unter die Nase gehalten werden, bitte den Vermieter um genug Zeit, diesen in Ruhe durchzulesen. Lass ihn eventuell auch von jemand anderem, wie deinen Eltern gegenlesen, bevor du unterschreibst. Schau nach, ob die Bedingungen stimmen und alle Angaben, wie z.B. die Wohnungsgröße, richtig sind. Wichtig ist zum Beispiel, dass die Miete in Kaltmiete und Nebenkosten gesplittet ist und die richtige Kaution (nicht höher als drei Nettomieten) im Vertrag angegeben ist.
Zuschüsse beantragen
Wenn du wegen deines Ausbildungsplatzes umziehen musst, kann es sein, dass dein Azubigehalt nicht ausreicht. Für solche Fälle gibt es die sogenannte Berufsausbildungsbeihilfe. Das ist ein monatlicher Zuschuss vom Arbeitsamt, der dir helfen soll, anfallende Kosten während der Ausbildung zu bezahlen. Ob du sie bekommst, hängt auch vom Einkommen deiner Eltern ab. Hier findest du weitere Informationen zur Berufsausbildungsbeihilfe. Auf der Website der Bundesagentur für Arbeit findest du außerdem einen Rechner für die Berufsausbildungsbeihilfe.
Wer kein Recht auf Berufsausbildungsbeihilfe hat, weil er zum Beispiel eine zweite Ausbildung macht oder einen staatlich nicht anerkannten Beruf erlernt, hat oft eine Chance auf Wohngeld. Den „Zuschuss zur Miete“ kannst du an der Wohngeldstelle deiner Gemeinde beantragen.
Wirklich alleine wohnen?
Nicht jeder Mensch lebt gerne alleine, denn manchmal kann es hinter den eigenen vier Wänden ganz schön einsam sein. Wenn du nicht gerne allein bist, dann schau dich bei deiner Wohnungssuche auch nach Wohngemeinschaften um. Dort lebst du mit anderen Menschen unter einem Dach. Gut ist es auch, sich einmal bei den anderen Auszubildenden umzuhören – vielleicht möchte dort auch jemand in einer WG leben und ihr könntet euch gemeinsam eine Wohnung suchen. Schließlich macht gemeinsam wohnen und gemeinsam lernen gleich doppelt so viel Spaß.
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Und weitere wichtige Tipps über die erste eigene Wohnung und deinen Umzug gibt’s hier.