Der Rahmenlehrplan legt die Ziele und Inhalte einer Ausbildung fest, die im Unterricht in der Berufsschule vermittelt werden sollen. Hier findest du Beispiele und erfährst, was der Unterschied zum Ausbildungsrahmenplan ist.
Rund um die duale Ausbildung gibt es viele Begriffe mit unterschiedlichen Bedeutungen, bei denen man leicht durcheinander kommen kann. Dazu gehören
und auch der Rahmenlehrplan, den wir hier erläutern und von den anderen Begrifflichkeiten abgrenzen möchten.
Die duale Ausbildung findet sowohl im Ausbildungsunternehmen als auch in der Berufsschule statt. In der Praxis sieht das meist so aus, dass du 3 Tage in der Woche im Unternehmen arbeitest und lernst und 2 Tage die Woche in die Berufsschule gehst. Während der Ausbildungsrahmenplan festlegt, welche Inhalte in der dualen Ausbildung im Unternehmen vermittelt werden (z.B. Kfz-Mechatroniker/innen sollen innerhalb von 3 Wochen im ersten Ausbildungsjahr im Betrieb lernen, wie man elektrotechnische Gefahren beurteilt und analysiert), legt der Rahmenlehrplan die Inhalte fest, die in der Berufsschule gelehrt werden sollen.
Wer erstellt Rahmenlehrpläne?
Rahmenlehrpläne werden von der Kultusministerkonferenz beschlossen, nachdem sie mit den Ausbildungsordnungen abgestimmt wurden, und werden dann von den Bundesländern übernommen oder von den Berufsschulen in eigene Lehrpläne umgesetzt. Da die Berufsschulen von Menschen mit ganz unterschiedlichen Vorkenntnissen besucht werden, sind die Rahmenlehrpläne so offen gestaltet, dass sie an die Erfordernisse des jeweiligen Unterrichts angepasst werden können. Grundsätzlich bauen sie auf dem Niveau des Hauptschulabschlusses auf.
Beispiel: Inhalte Rahmenlehrplan Industriemechaniker/in
Der Rahmenlehrplan für die Ausbildung zum/zur Industriemechaniker/in enthält beispielsweise diese Lernfelder für das erste Ausbildungsjahr, die jeweils mit einem Zeitrichtwert von 80 Stunden je Lernfeld angegeben werden:
Lernfelder |
Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen |
Fertigen von Bauelementen mit Maschinen |
Herstellen von einfachen Baugruppen |
Warten technischer Systeme |
Den gesamten Rahmenlehrplan für den Beruf Industriemechaniker/in kannst du dir hier als PDF-Datei herunterladen.
Diese Lernfelder werden im Rahmenlehrplan in sogenannten "Zielformulierungen" genau beschrieben. Die Zielformulierung des Lernfeldes "Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen" sieht zum Beispiel so aus:
Die Schülerinnen und Schüler bereiten das Fertigen von berufstypischen Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen vor. Dazu werten sie Anordnungspläne und einfache technische
Zeichnungen aus. Sie erstellen und ändern Teilzeichnungen sowie Skizzen für Bauelemente von Funktionseinheiten und einfachen Baugruppen. Stücklisten und Arbeitspläne werden auch mit Hilfe von Anwendungsprogrammen erarbeitet und ergänzt. Auf der Basis der theoretischen Grundlagen der anzuwendenden Technologien planen sie die Arbeitsschritte mit den erforderlichen Werkzeugen, Werkstoffen, Halbzeugen und Hilfsmitteln. Sie bestimmen die notwendigen technologischen Daten und führen die erforderlichen Berechnungen durch. Die Schülerinnen und Schüler wählen geeignete Prüfmittel aus, wenden diese an und erstellen die entsprechenden Prüfprotokolle. In Versuchen werden ausgewählte Arbeitsschritte erprobt, die Arbeitsergebnisse bewertet und die Fertigungskosten überschlägig ermittelt. Die Schülerinnen und Schüler dokumentieren und präsentieren die Arbeitsergebnisse, insbesondere unter Verwendung digitaler Medien. Sie beachten die Bestimmungen des Arbeits- und des Umweltschutzes und berücksichtigen die Bestimmungen des Urheberrechts.
Solche ausformulierten Ziele gibt es für jedes Lernfeld.
Wo finde ich die Rahmenlehrpläne?
Die Rahmenlehrpläne für die verschiedenen Ausbildungsberufe kannst du dir auf der Website der Kultusministerkonferenz herunterladen.